Mittwoch, 21. Mai 2014

Hl. Witwe Monika - Vita aus dem Brevier

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)
4. Mai

Lesung 4-6
Monika war in zweifacher Hinsicht die Mutter des heiligen Augstinus; denn sie gebar ihn für die Welt und gewann ihn für den Himmel. Nach dem Tode ihres Gatten, den sie noch im hohen Alter für Jesus Christus gewann, lebte sie als Witwe keusch und rein und widmete sich den Werken der Nächstenliebe. Unablässig flehte sie unter Tränen zu Gott für ihren Sohn, der in die Sekte der Manichäer geraten war. Sie folgte ihm auch nach Mailand; häufig mahnte sie ihn, zu Bischof Ambrosius zu gehen. Er tat dies auch; durch die Predigten des Ambrosius und durch die Unterredungen mit ihm kam er zu der Überzeugung, daß der katholische Glaube der wahre ist, und ließ sich von Ambrosius taufen. Bald machten sie sich auf, um nach Afrika zurückzukehren. Zu Ostia am Tiber mußten sie sich länger aufhalten. Da wurde Monika vom Fieber gepackt. Während der Krankheit verlor sie eines Tages das Bewußtsein; als sie wieder zu sich kam, fragte sie: Wo war ich denn? Und die Umstehenden anschauend, sprach sie: Begrabt hier eure Mutter! Nur um eines bitte ich euch: Gedenket meiner am Altare des Herrn! Am 9. Tage gab die heilige Frau ihre Seele Gott zurück. Ihr Leib wurde daselbst in der Kirche der heiligen Aurea bestattet. Später, unter Papst Martin V., wurde er nach Rom übertragen und in der Kirche des heiligen Augustinus ehrenvoll beigesetzt. Nach der Schilderung des Todes seiner Mutter schreibt Augustinus weiter: Wir hielten es nicht für angebracht, unter Klagen und Weinen sie zu Grabe zu tragen; denn sie war nicht unglücklich und nicht für immer gestorben; daran hielten wir auf Grund ihres Lebenswandels in ungeheucheltem Glauben aus sicheren Gründen fest. Ich vergegenwärtigte mir allmählich wieder das Bild Deiner frommen Dienerin, ihren heiligen, vertrauten Umgang mit Dir, ihr liebreiches, sanftes Verhalten gegen uns, das nun auf einmal aufgehört hatte. Da mußte ich weinen um sie und für sie; und wer darin etwas Sündhaftes finden will, daß ich den Bruchteil einer Stunde um meine Mutter weinte, die nun für meine Augen tot war, die so viele Jahre um mich geweint hatte, damit ich vor ihren Augen lebe, der soll nicht lachen darüber, sondern er soll lieber, wenn er reich an Liebe ist, weinen über meine Sünden vor Dir, o Gott, der Du Vater aller bist, die Christi Brüder sind.

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