Freitag, 27. Dezember 2013

Verkündigung der hl. Jungfrau Maria - Hl. Ambrosius (Brevier)

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)
25. März
 
Unergründlich zwar sind die Geheimnisse Gottes, und nach einem Prophetenwort kann nicht leicht ein Mensch seinen Ratschluss verstehen. Aber aus den übrigen Tatan und Vorschriften unsers göttlichen Erlösers können wir schließen, daß es ein weisheitsvoller Ratschluss war, gerade jene als Mutter des Herrn zu erwählen, die mit einem Manne verlobt war. Warum empfing sie den Erlöser nicht bevor sie verlobt wurde? Wohl deshalb, damit man nicht sagen könnte, sie habe in einem ehebrecherischen Umgang empfangen.Und der Engel kam zu ihr hinein. Beachte die Jungfrau in ihrem Verhalten, in ihrer Züchtigkeit, in ihren Reden, in ihrer tiefen Begnadigung! Jungfrauen ziemt es, zu zittern und zu erschrecken, wenn ein Mann zu ihnen kommt, auf der Hut zu sein, wenn einer sie anspricht. Die Frauen sollen hier lernen, das Bild der Schamhaftigkeit an sich zu verwirklichen. Maria ist allein ihrem Zimmer; kein Mann hat sie besucht, nur der Engel ist zu ihr gekommen; allein ist sie; ohne Gesellschaft, ohne Zeugen, daß sie nicht durch ungebührliche Unterhaltung zur Sünde verleitet würde; so grüßt sie der Engel. Denn eine so große, erhabene Botschaft durfte nicht durch den Mund eines Menschen, sondern musste von einem Engel verkündigt werden. Heute hört Maria zum ersten Male: Der Heilige Geist wird über dich kommen. Sie hört die Verheißung und glaubt. Schließlich spricht sie: Siehe! Ich bin eine Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Worte! Schau ihre Demut, ihre Ergebung in Gottes Willen! Magd des Herrn nennt sich die, welche zur Mutter des Herrn erkoren wird; die unerwartete Verheißung macht sie nicht stolz.

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