Freitag, 13. Dezember 2013

Quatember Freitag nach dem 3. Adventssonntag - Hl. Bischof Ambrosius (Brevier)

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)
Luk. 1, 39-47

Es ist ein allgemeiner Grundsatz, daß, wer Glauben verlangt, auch Glauben erwecken muss. Darum hat auch der engel, als er der Jungfrau Maria den geheimnisvollen Ratschluß Gottes verkündete, um ihren Glauben durch ein Beispiel zu bestärken, sie auf die Empfängnis einer bejahrten und unfruchtbaren Frau hingewiesen; er wollte damit sagen, daß Gott alles kann, was er will. Als Maria dies vernahm, machte sie sich auf in das Gebirge. Nicht Unsicherheit gegenüber dem Worte des Engels, nicht Ungewissheit gegenüber der von ihm verkündeten Botschaft, nicht Zweifel an der Wirklichkeit des angeführten Beispiels trieben sie zur eile, sondern die Freude über die Erfüllung der Sehnsucht Elisabeths und das Verlangen, ihr beizustehen. Wohin sollte sie auch, schon erfüllt mit der Gottheit, eilen als über die Höhen? die Gnade des Heiligen Geistes kennt kein Zögern.
 
R. Herr, sende das Lamm, den Beherrscher der Erde, * aus Petra in der Wüste nach dem Berge der Tochter Sions!. V. Zeig uns, Herr, deine Barmherzigkeit und gib uns Dein Heil. Aus Petra ...

Lernet daraus auch, ihr frommen Frauen, mit welchem Eifer ihr euren Verwandten in der Schwangerschaft beistehen sollt. Maria weilte vorher allein in ihrem Gemach zu Hause; jetzt kann sie keine mädchenhafte Scheu mehr von dem Erscheinen in der Öffentlichkeit, keine beschwerliche Reise über das Gebirge von der Hilfeleistung, kein weiter Weg von ihrem Besuche abhalten. In Eile reist die Jungfrau ins Gebirg; sie denkt nur an ihre Pflicht, fürchtet keine üble Nachrede. Die Liebe drängt sie, nicht die ihrem eigene Geschlechte eigene Neugierde. Haus und Heimat verlässt sie. Lernet hieraus, ihr Jungfrauen, daß ihr nicht in fremden Häusern umherlaufen, auf den Straßen herumstehen und auf öffentlichen Plätzen Unterhaltung suchen dürft. Maria bedächtig im Hause, schnell außer dem Hause, blieb bei ihrer Verwandten 3 Monate.

R. Tauet, ihr Himmel, von oben her, ihr Wolken, regnet den Gerechten! * Erde, tue dich auf und sprosse den Erlöser. V. Sende das Lamm, oh Herr, den Beherrscher der Erde, aus Petra in der Wüste, nach dem Berge der Tochter Sions! Erde, tue dich ...

Ihr Jngfraen, hr habt die Reinheit Mariä kennen gelernt, seht nun auch ihre Demut! Sie, die Verwandte, kommt zu ohrer besten Freundin, die jüngere zu der älteren, sie kommt nicht nur, sondern grüßt auch zuerst. Denn so ziemt es sich; je keuscxher eine Jungfrau ist, desto demütiger soll sie auch sein; sie soll den älteren Ehrerbietung erweisen. Sie sei ein Vorbild der Demut; darin liegt auch der Wille zur Keuschheit. Die Demut ist die Quelle aller Frömmigkeit, die Anleitung zur rechten Bildung, denn es ist wohl zu beachten, daß die Höherstehende zu der Untergebenen kam, um ihr zu helfen. Maria zu Elisabeth, Christus zu Johannes.

R. Die wüsten Felder treiben einen Keim, der Wohlgeruch verbreitet in Israel; denn siehe, unser Gott wird kommen mit Macht * und seine Herrlichkeit mit ihm. V. Aus Sion strahlet seiner Schönheit Schimmer: unser Gott wird sichtbar kommen. Und seine ... Ehre ... Und seine ...
V. Die Stimme des Rufenden in der Wüste; Bereitet den Weg des Herrn. R. Machet gerade die Pfade unseres Gottes.
Ant. z. Ben. Als die Worte deines Grußes in meinen Ohren erklangen, * da hüpfte das Kind in meinem Schoße freudig auf, alleluja.
(am 21. Dezember aber heißt es: Fürchtet euch nicht, noch fünf Tage, dann kommt zu euch unser Herr) 

Kirchengebet
Herr, wir bitten Dich, biete auf Deine Macht und komm; lass alle, die auf Deine Güte vertrauen, bald von allem Unheil frei werden; der Du lebst. 
V. Tauet,  Himmel, von oben her, Wolken, regnet den Gerechten! R. Erde, tue dich auf und sprosse den Erlöser.
Ant. z. Mag. Das iost das Zeugnis, * welches Johannes gab: Der nach mir kommt, ist vor mir gewesen.
(Sonst die entsprechende O-Antiphon ) 
Kirchengebet
Wir bitten Dich, Herr, neige Dein Ohr unseren Bitten und erhelle die Finsternis unseres Geistes durch Deine gnadenvolle Einkehr, der Du lebst.

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