Freitag, 27. Dezember 2013

Fest der hl. Unschuldigen Kinder - Predigt des h. Bischofs Augustinus (Brevier)

28. Dezember

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)


Kirchengebet

Gott, Dein Lob haben am heutigen Tage die kleinen unschuldigen Blutzeugen verkündet, nicht durch Worte, sondern durch ihren Tod; ertöte auch in uns alle schlimmen Folgen der Sünde, auf daß wir den Glauben an Dich, den wir mit der Zunge bekennen, auch durch einen heiligen Lebenswandel bekräftigen.

Predigt des h. Bischofs Augustinus

Geliebteste Brüder, heute feiern wir den Geburtstag jener Kinder, die nach dem Bericht des Evangeliums von dem grausamen König Herodes ermordet worden sind. Darum freue sich und frohlocke die Erde, die fruchtbare Mutter dieser himmlischen Streiter und ihres Heldentums. Seht, dieser gottlose Feind hätte den seligen Kindern durch zärtliches Wohlwollen niemals soviel nützen können, als er ihnen durch seinen Haß genützt hat. Denn der heutige Festtag zeigt uns, daß in demselben Maße, als die Bosheit gegen die seligen Kinder wütete, auch Gnade und Segen auf sie herabströmte. Selig bist du, Bethlehem, im Lande Juda! Du mußtest die Unmenschlichkeit des Königs Herodes beim Morde der Knäblein über dich ergehen lassen; zu gleicher Zeit aber durftest du eine glänzende Schar unmündiger Kinder Gott darbringen. Mit Recht feiern wir ihren Todestag; denn größer war ihr Glück, als die Welt sie zum ewigseligen Leben entließ, als damals, da der Schoß der Mutter sie dieser Erde schenkte. Sie haben die Gnade des ewigen Lebens erlangt, bevor sie das zeitliche Leben genießen konnten. Bei anderen Blutzeugen war der Tod kostbar und verdiente hohes Lob wegen ihres freimütigen Bekenntnisses; bei diesen war der Tod selbst schon Gott wohlgefällig; denn gleich nach dem Eintritt in dieses Leben hat ihnen das Sterben, das ihrem zeitlichen Leben eine Grenze setzte, den Beginn der Herrlichkeit verliehen. Der gottlose Herodes hat sie als Säuglinge von der Mutterbrust weggerissen und sie werden daher mit Recht die Blüten der Blutzeugen genannt; denn sie sind gleichsam die ersten Blumenknospen, die in der Kirche schon inmitten der Winterkälte des Unglaubens sich entfalteten und die der Froststurm der Verfolgung knickte. 

Siehe auch:
  1. Predigt Thomas von Aquin
  2. Hymnus aus dem Brevier 
  3. Holzstich

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