Dienstag, 10. Dezember 2013

2. Advent (hl. Papst Gregor)

Matth. 11, 2-10

Auslegung des heiligen Papstes Gregor


Wer so viele Zeichen und so große Wunder gesehen hat, kann nur staunen, aber sicherlich kein Ärgernis mehr nehmen. Dennoch haben die Ungläubigen großes Ärgernis genommen, als sie den Herrn, nachdem er so große Wunder gewirkt hatte, sterben sahen. Daher sagt auch der heilige Paulus: Wir predigen Christus, den Gekreuzigten, der den Juden ein Ärgenis und den Heiden eine Torheit ist. Den Thöricht erschien es den Menschen, daß zum Heile der Menscheheit der Urheber alles Lebens sterben solle; und so nahm der Mensch gerade deswegen an Christus Ärgernis, um dessentwillen er ihm am meisten hätte dankbar sein müssen. Denn Gott muss umso höher von den Menschen geehrt werden, je niedriger und verächtlicher das war, was er für ihre Erlösun erdulten wollte.

R. Der Herr wird ausziehen aus Samaria durch das Tor, das nach Osten liegt, und wird kommen nach Bethlehem, wandeln über den Wassern, die Judas Erlösung bedeuten. * Dann wird jeder erlöst werden; denn siehe er wird erscheinen. V. Und es wird in Gnaden sein Thron errichtet, auf welchem er herrschen wird in Herrlichkleit und in Gerechtigkeit. dann wird jeder ...

8. Lesung: Was will also der Herr mit dem Ausspruch: Selig ist, wer sich an mir nicht ärgert, anders sagen, als ganz deutlich auf seinen schmerzvollen Tod und seine Erniederung hinweisen? Als wenn er offen sagen würde: Ich wirke zwar Wunder, aber ich unterziehe mich auch den demüthigsten Leiden. Wenn ich also sterbe, genauso wie ihr, müsst ihr Menschen euch wohl hüten, an meinem Tode Anstoß zu nehmen, nachdem ihr über meine Wunder gestaunt habt.

R. Eile, säume nicht, o Herr, * und erlöse Dein Volk. V. Komm Herr, säume nicht, nimm weg die Sündenlast von Deinem Volk. Und erlöse Dein Volk.

9. Lesung: Nun wollen wir auch vernehmen, was der Herr, nachdem er die Jünger entlassen, über Johannes zu den Scharen spricht: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen? Ein Rohr, das vom Winde hin und hergetrieben wird? Das sprach der Herr aber nicht, um Johannes als solches zu bezeichnen, sondern er wollte das Gegenteil sagen. Denn das Rohr neigt sich nach jeder Seite hin, wie der Wind es gerade anweht. Und was wird durch das Rohr hier anderes als der sinnliche Trieb angedeutet? Der neigt sich ja auch nach jeder beliebigen Seite, je nachdem, ob ihn etwas Günstiges oder Ungünstiges berührt.

R. Siehe, der Herr wird kommen und herabsteigen in Herrlcihkeit und seine Macht mit ihm; *  er wird Sein  Volk in Frieden heimsuchen und ihm das ewige Leben schenken. V. Siehe unser Herr kommt mit Macht. Er wird sein Volk ... Ehre ... Er wird sein Volk ...
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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