Montag, 4. November 2013

Hl. Jungfrau und Martyrin Katharina - Vita (Brevier)

25. November
Lesung 4-6
Katharina war eine vornehme Jungfrau aus Alexandrien. Schon von frühester Jugend an verband sie mit dem Studium der schönen Wissenschaften einen glühenden Glaubenseifer. In kurzer Zeit erwarb sie sich eine so vollendete Heiligkeit und Gelehrsamkeit, daß sie mit 18 Jahren alle Gelehrten übertraf. Sie sah, wie auf Maximins Befehl viele wegen des Bekenntnisses ihres christlichen Glaubens auf mannigfache Weise gequält und zur Hinrichtung geschleppt wurden; da ging sie ohne Zögern zu Maximin, hielt ihm seine unmenschliche Grausamkeit vor und bewies ihm mit durchschlagenden Gründen, daß der christliche Glaube zum Heile notwendig sei. Maximin staunte über ihre Klugheit und ließ sie nicht mehr fort. Dann rief er von allen Seiten die gelehrtesten Männer zusammen und stellte ihnen große Belohnungen in Aussicht, wenn sie Katharina widerlegen und sie vom christlichen Glauben zur Verehrung der Götter bringen könnten. Doch das Gegenteil trat ein. Mehrere Philosophen, die gekommen waren, sie zu widerlegen, wurden infolge der Durchschlagskraft und der Gediegenheit ihrer Beweisführung so sehr für Jesus Christus begeistert, daß sie keine Bedenken trugen, für ihn das Leben hinzugeben. Darum versuchte nun Maximin, Katharina durch Schmeicheleien und Versprechungen von ihrem Glauben abzubringen. Als er aber merkte, daß auch das umsonst war, ließ er sie geißeln und mit Bleiruten schlagen; dann hielt er sie elf Tage lang ohne Speise und Trank im Gefängnis eingeschlossen. Während dieser Zeit kamen die Gattin Maximins und der Heerführer Porphyrius in den Kerker, um die Jungfrau zu besuchen. Auf ihre Belehrungen hin glaubten sie an Jesus Christus und errangen dann die Martyrerkrone. Inzwischen wurde Katharina aus dem Gefängnis herausgeführt und es wurde ein Rad aufgestellt, an dem außen viele scharfe Messer angebracht waren; damit sollte der Leib der Jungfrau grausam zerfleischt werden. Auf Katharinas Gebet hin brach das Gestell jedoch bald entzwei. Auf dieses Wunder hin nahmen viele den christlichen Glauben an. Maximin jedoch wurde nur noch verbitterter in seiner Gottlosigkeit und Grausamkeit und ließ Katharina mit dem Beil hinrichten. Mutig bot sie das Haupt dar und schwang sich zum Himmel empor, um die Doppelkrone der Jungfräulichkeit und des Martyriums in Empfang zu nehmen. Es war am 25. November. Ihr Leib wurde von Engeln wunderbarerweise auf den Berg Sinai in Arabien übertragen.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)