Donnerstag, 14. November 2013

Auslegung des hl. Priesters Hieronymus - Matth. 8, 23. - 27.

Das fünfte Wunder wirkte er, als er zu Kapharnaum das Schifflein bestieg und dem Sturm und dem Meer gebot. Das sechste, als er im Lande der Gerasener den Teufeln Macht über die Schweine gab. Das siebente, als er sich in seine Stadt begab und den zweiten Gichtbrüchigen auf seiner Bahre heilte. Denn der erste Gichtbrüchige ist der Knecht des Hauptmannes. 

Er aber schlief und sie traten zu ihm, weckten ihn und riefen: Herr, hilf uns! Ein Vorbild für dieses Wunder lesen wir bei Jonas. Auch er blieb ruhig und schlief, während alle andern voller Angst waren; er musste erst geweckt werden. Durch seine Anweisungen aber und durch das Bedeutungsvolle, das er leiden musste, rettete er diejenigen, die ihn geweckt hatten. Dann stand er auf, gebot den Winden und dem Meere. Daraus ersehen wir, daß alle Geschöpfe ihren Schöpfer anerkennen. Denn die Elemente, die er anfuhr und denen er gebot, erkannten seine Oberherrschaft an; nicht, wie Irrlehrer fälschlich meinen, weil alles beseelt ist, sondern wegen der Allmacht des Schöpfers; selbst das, was uns gefühllos vorkommt, ist ihm gegenüber voll Empfindung.
Die Menschen aber wunderten sich und sprachen: Wer ist dieser, daß ihm auch Winde und Meer gehorchen? Nicht die Jünger, sondern die Schiffsleute und die übrigen, die sich auf dem Schiff befanden, wunderten sich. Wollte aber jemand unbedingt behaupten, diejenigen die sich wunderten, seien die Apostel gewesen, so entgegnen wir ihm, daß sie dann mit Recht Menschen genannt werden, weil sie die Macht des Erlösers noch nicht erkannt hatten
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937 - 4. Sonntag nach Erscheinung)