Donnerstag, 17. Oktober 2013

Hl. Katharina - Legenda Aurea

... "Es ziemte deiner Würdigkeit wohl, o Kaiser, und die Vernunft riete es, dass ich dir meinen Gruß entböte, wäre es, dass du den Schöpfer des Himmels erkenntest und dein Herz zögest von den falschen Abgöttern". Und stund vor des Tempels Tür und hub an, durch unterschiedliche Schlüsse der Syllogismen allegorisch und metaphorisch, dialectisch und mystisch mit dem Kaiser mancherlei Ding zu disputieren. Darnach kam sie wieder zu gemeiner Rede und sprach "Dies habe ich dir gesagt als einem weisen Manne. Aber nun sprich: warum hast du ohne Nutz dieses Volk hergeladen zu der Torheit, dass sie den Abgöttern sollen opfern? Verwundert dich dieser Tempel, der von der Hand der Werkleute gemacht ist, und seine köstliche Gezierde, die wie ein Staub ist vor des Windes Angesicht: so sieh an den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was darin ist; verwundere dich der Gezierde des Himmels, als da ist Sonne, Mond und Sterne, und nimm wahr ihren Dienst, wie sie von Anbeginn der Welt bis zu dem Ende Tag und Nacht laufen gen Untergang und wiederkehren von Aufgang, und werden nimmer müde. Siehest du das mit Fleiß an, so frage und verstehe, wer wol gewaltiger möge sein. Erkennest du aber den Herrn, so er es dir selber giebt in deinen Sinn, und wirst inne, dass ihm niemand gleichen mag, so sollst du ihn anbeten und preisen, denn er ist ein Gott aller Götter und ein Herr aller Herren". Darnach sprach sie gar weislich von der Menschwerdung des Sohnes, dass der Kaiser erschrak, ... (externer Link, ganze Legende)