Donnerstag, 24. Oktober 2013

Hl. Jungfrau und Martyrerin Agatha - Vita

5. Februar
Lesung 4-6
Die Jungfrau Agatha wurde als Tochter vornehmer Eltern auf Sizilien geboren. Zwei Städte, Palermo und Catania, behaupten ihre Vaterstadt zu sein. In der Verfolgung des Kaisers Dezius erlangte sie zu Catania eine herrliche Marterkrone. Denn sie zeichnete sich in gleicher Weise durch Schönheit, wie durch Reinheit aus.
Darum wurde Quantian, der Statthalter von Sizilien, von Liebe zu ihr gepackt. Auf alle mögliche Weise suchte er ihre Schamhaftigkeit zu Fall zu bringen, konnte aber niemals erreichen, daß Agatha ihm zu Willen war. Da ließ er sie unter dem Vorwand, sie huldige dem Aberglauben der Christen, festnehmen und einem Weibe, Aphrodicsia, zur Verführung übergeben. Aber auch trotz des Zusammenseins mit Aphrodisia ließ sich Agatha nicht von ihrem festen Entschluss, den christichen Glauben und die Jungfräulichkeit zu bewahren, abbringen. Darum meldete diese dem Quintian, daß bei Agatha alle Mühe umsonst sei. Da ließ dieser das Mädchen zu sich bringen und sprach zu ihm: Schämst du dich nicht, da du doch aus vornehmem Geschlecht stammst, das niedere sklavenartige Leben der Christen zu führen? Agatha aber erwiderte ihm: Die Niedrigkeit und Unterwürfigkeit der Christen gilt viel mehr als der Reichtum und die Pracht der Könige. Darob war der Statthalter zornig und stellte sie nun vor die Wahl, ob sie den Göttern Verehruung erweisen oder lieber schreckliche Pein ausstehen wolle. Sie aber blieb unerschüttert im Glauben und wurde darum zunächst ins Gesicht geschlagen und dann in den Kerker geführt. Von dort wurde sie am folgenden Tag wieder herausgeholt und, da sie ihrem Entschluss treu blieb, mit glühenden Platten auf der Folter gequält. Dann wurde ihr die Brust abgeschnitten. Bei dieser Marter wandte sich die Jungfrau an Quintian und rief: Grausamer Tyrann, schämst du dich nicht, an einem Weibe wegzuschneiden, woran du selbst bei deiner Mutter dich ernährt hast? Dann wurde sie wieder in den Kerker geworfen, in der folgenden Nacht aber von einem greisen Mann, der sich Apostel Christi nannte, geheilt. Wiederum wurde sie vor den Statthalter geführt und, da sie im Glauben an Christus verharrte, auf spitzen Scherben und glühenden Kohlen hin und her gewälzt.Gleichzeitig wurde die ganze Stadt von einem gewaltigen Erdbeben heimgesucht; Zwei Mauern begruben beim Einsturz den Silvius und Falconius, zwei vertraute Freunde des Statthalters. Die Stadt geriet daher in große Aufregung und Quintian ließ aus Angst vor einem Voksaufstand heimlich Agatha halbtot wieder in den Kerker führen. Dort betete sie zu Gott: Herr, du hast mich von Kindheit an beschützt, hast alle Liebe zur Welt mir genommen, hast mich stärker gemacht als alle Qualen der Henker, nimm nun meine Seele auf! Nach diesem Gebet ging sie in den Himmel ein am 5. Februar: ihr Leib wurde von den Christen bestattet.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)