Dienstag, 24. September 2013

Predigt vom hl. Thomas v. Aquin - Auf das Fest des heiligen Clemens

 Auf das Fest des heiligen Clemens


(Aus dem Buch Des heiligen Thomas von Aquin, des englischen Lehrers, Predigten auf das ganze Kirchenjahr)

Erste Rede


Vieles Wasser konnte die Liebe nicht auslöschen. H. Lied 8,7.

 Es leuchtet von selbst ein, wie diese Worte auf den heiligen Clemens passen. Denn so groß war in ihm die Liebe, daß alles Wasser des Meeres sie nicht auslöschen konnte. In Bezug auf sein Leiden sind aber drei Punkte zu bemerken: zuerst die Bitterkeit seines Leidens, zweitens seine Standhaftigkeit, drittens seine Liebe. Seine Liebe konnten nicht auslöschen viele Wäffer, d.h. des Meeres, das die Sammlung aller Gewässer ist, worein der heilige Clemens versenkt wurde. Seine Standhaftigkeit liegt in dem: Sie konnten nicht auslöschen; denn keine Trübsal konnte ihn von der Liebe Christi scheirden, wie der Apostel (Röm. 8.) sagt: "Wer kann uns von der Liebe Christi scheiden?" Der dritte Punkt liegt in dem, was sie nicht austilgen konnten, nämlich seine Liebe .Im heiligen Clemens zeigten sfich vier Grade von Liebe. Der erste besteht in der Vereinigung des Liebenden mit dem Geliebten, d.h. des Menschen mit Gott, der zweite in der Belebung. Von diesen zwei Graben spricht der heilige Augnstin: "Was ist die Liebe als ein Leben, das den Liebenden mit dem Geliebten verbindet." Der dritte besteht in der That des Liebens. Dionysius sagt: "Die Liebe sei es göttliche, oder englische, oder geistige, oder thätige, nennen wir eine einigende Kraft, welche das Obere zu dem Niedern bewegt, eine gleichförmige Vorsicht, welche zur gemeinschaftlichen Wechselseitigkeit, die letzte Substanz, welche zur Verwandlung ins Bessere und Höhere bewegt." Der vierte Grad der Liebe ist die Sehnsucht nach der beständigen Gegenwart des Geliebten. Der heilige Augustin sagt: "Die Liebe ist die wahrhaftige Verwandlung unserer Seele, wodurch wir mit Gott verbunden werden." Und im hohen Liede (2.) heißt es: "Saget es dem Geliebten, daß ich vor Liebe schmachte."

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